die kleine Pause - Mehr Wohlbefinden in deinem (Schul-) Alltag

Transkript

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00:00:00: Herzlich Willkommen! Hier ist die kleine Pause, dein Podcast für mehr Wohlbefinden im Schulalltag.

00:00:08: Mein Name ist Martina Schmidt. Ich bin Expertin für Burnout-Prävention, Resilienztrainerin und Coach.

00:00:15: Und ich war 25 Jahre Lehrerin und kenne den Schulalltag wie meine Westentasche.

00:00:22: Genau deshalb möchte ich dich inspirieren, den Druck herauszunehmen und gut für dich selbst zu sorgen.

00:00:29: Dafür teile ich hier im Podcast meine Erfahrungen aus Schule, Lehrkräfterausbildung und Coaching.

00:00:35: Und ich mache mich gemeinsam mit meinen Interviewgästen auf die Suche nach einfachen und wirksamen Strategien für mehr Leichtigkeit im Schulalltag.

00:00:46: Denn ich wünsche dir, dass du dich so richtig wohl fühlst in deiner Haut und zwar nicht nur in den Ferien.

00:00:56: Immer fleißig und trotzdem niemals fertig.

00:01:00: Hast du auch oft das Gefühl einfach auf der Stelle zu treten.

00:01:05: Das heißt, du bist zwar super fleißig, aber deine To-do-Liste ist trotzdem niemals abgearbeitet.

00:01:12: Und du verstehst einfach nicht, woran das liegt. Du weißt auch nicht, was du ändern könntest.

00:01:17: Ja, das ist tatsächlich eines der häufigsten Probleme meiner Coaches.

00:01:22: Die fragen sich nämlich auch, muss ich etwa noch mehr arbeiten, um alles zu schaffen.

00:01:29: Und zum Glück kann ich da immer mit Nein antworten. Tatsächlich.

00:01:35: Und weißt du was, meistens ist es sogar möglich, weniger Zeit und Energie in die Arbeit zu investieren.

00:01:43: Wie das geht, das möchtest du bestimmt gerne wissen.

00:01:46: Und ja, im Coaching steht da am Anfang meistens die Frage, arbeitest du effektiv oder effizient?

00:01:55: Und genau darum geht es in der heutigen Podcast-Folge.

00:02:00: Vielleicht sagst du jetzt nämlich, hä, ist das denn nicht dasselbe?

00:02:04: Dazu kommen wir gleich und wir werden auch gleich sehen, warum das so wichtig ist, das beides zu unterscheiden, klar voneinander zu trennen.

00:02:14: Aber ich bring dir erstmal ein paar Beispiele von meinen Coaches.

00:02:18: Also da ist zum Beispiel die junge Lehrerin mit zwei kleinen Kindern, die unendlich viel Zeit in die Unterrichtsvorbereitung investiert.

00:02:28: Die sagt also, im Grunde, Martina, arbeite ich in jeder freien Minute.

00:02:33: Immer wenn die Kinder spielen, wenn die irgendwo untergebracht sind, beschäftige ich mich mit meiner Unterrichtsvorbereitung.

00:02:39: Ich kann überhaupt nicht abschalten und trotzdem habe ich das Gefühl, ich komme irgendwie nicht wirklich voran, wenn ständig mit Schule beschäftigt.

00:02:47: Dann die Lehrerin, die sagt, boah, also ich kann mich stundenlang aufhalten mit den E-Mails von Eltern.

00:02:56: Ich gebe mir so eine Mühe, jede einzelne Mail ausführlich zu beantworten.

00:03:01: Das dauert ewig.

00:03:03: Und ich habe ja auch noch hundert andere Aufgaben, die ich gerne bearbeiten möchte, wenn ich dann am Schreibtisch sitze.

00:03:09: Boah.

00:03:10: Ja, und dann der Lehrer, der mir erzählt, dass er sich so vertieft in die Materialsuche, auch das kann stunden dauern.

00:03:19: Und oft macht er dann viel, viel später Feierabend, als es ihm gut tut.

00:03:23: Ja, und ob du es glaubst oder nicht?

00:03:26: Alle drei Coaches haben effektive Methoden, die sie einsetzen.

00:03:31: Effektive Methoden.

00:03:32: Denn sie kommen alle ihrem Ziel näher.

00:03:35: Die Unterrichtsvorbereitung wird nach und nach erledigt.

00:03:39: Die Mails werden nach und nach beantwortet.

00:03:43: Und irgendwann ist dann ja auch mal das Material gefunden oder irgendein Material.

00:03:50: Ja, das Problem ist dann nur, du arbeitest nicht effizient, wenn du so arbeitest, sondern du arbeitest einfach nur effektiv.

00:03:59: Und da jetzt noch mal, ist das nicht dasselbe?

00:04:01: Ja, das Problem ist wirklich, dass wir diese beiden Wörter effektiv effizient, dass wir die in der Alltagssprache einfach nebeneinander verwenden.

00:04:10: Und sogar im Duden, wenn du danach schlägst, wirst du finden, dass die beiden Wörter als Synonyme verwendet werden können.

00:04:16: Und dabei gibt es einen riesigen Unterschied zwischen Effizienz und Effektivität.

00:04:21: Auch da bringe ich mal ein Beispiel.

00:04:23: Du hast einen ganzen Stabel DINA4 Blätter und möchtest jetzt aber für deinen Unterricht Papier im DINA5 Format haben.

00:04:33: Und jetzt gibt es ja verschiedene Wege, den Effekt zu erzielen, DINA5 Blätter zu bekommen.

00:04:40: Du kannst jetzt also anfangen, jedes Blatt einzeln mit der Schere zu halbieren.

00:04:46: Das bringt auf jeden Fall am Ende den gewünschten Effekt.

00:04:50: Du hast dann DINA5 Blätter.

00:04:53: Dieser Weg ist also effektiv.

00:04:56: Tauert aber eine ganze Weile, wird vielleicht auch nicht so schön.

00:05:00: Ja, und wenn du dieses Problem DINA4 Blätter in DINA5 Blätter verwandeln, wenn du dieses Problem effizient anpacken möchtest,

00:05:10: dann überlegst du, wie du dieses Ziel mit dem geringsten Aufwand erreichen kannst.

00:05:18: Und geringster Aufwand heißt geringster Zeit- und Energieeinsatz.

00:05:22: Ja, und ich glaube, da weißt du selber naheliegend, du kannst zum Beispiel eine Papierschneidemaschine verwenden

00:05:28: oder du könntest sogar schauen, ob sowieso noch irgendwo in der Schule Papier im DINA5 Format rumliegt.

00:05:36: Ganz, ganz einfach eigentlich, total simples Beispiel.

00:05:41: Und ich weiß, dass du das nicht machst, DINA4 Papier mit der Schere durchschneiden, um DINA5 Papier zu bekommen.

00:05:48: Aber ich habe wirklich ein simples Beispiel gesucht, um dir diesen Unterstieg deutlich zu machen.

00:05:53: Effektiv arbeiten bedeutet also, das was ich tue, hat den gewünschten Effekt und bringt mich meinem Ziel näher.

00:06:02: Dabei schaust du aber vor allem auf das Ergebnis.

00:06:06: Und wenn du jetzt effizient arbeitest, dann guckst du eben auch noch, wie kann ich mit dem geringsten Aufwand den größten Effekt erzielen.

00:06:15: Und dabei nimmst du auch den Weg zu deinem Ziel unter die Lupe.

00:06:19: Es gibt ja immer unterschiedliche Wege und du suchst den möglichst direkten Weg.

00:06:24: Und da merkst du, effektiv und effizient sind im Grunde wie zwei Geschwister, die Hand in Hand gehen.

00:06:32: Was bedeutet das konkret für deinen Arbeitsalltag?

00:06:37: Wenn du nicht länger unnötig Zeit verplempern möchtest, dann gewöhnt ihr an bei Aufgaben nicht mehr einfach loszulegen,

00:06:47: sondern fragt dich stattdessen erstmal, macht dieser Weg den ich jetzt gehen möchte, macht der Sinn im Hinblick auf Zeit- und Energieeinsatz.

00:06:55: Ich nehme jetzt einfach mal die Beispiele vom Anfang und führ dich da mal durch.

00:07:01: Das Beispiel mit den Mails. Also wenn du wirklich sehr, sehr viel Zeit darauf verwenden wirst, die einzelnen Mails der Eltern höflich zu beantworten, ausführlich zu beantworten

00:07:12: und das vielleicht sogar verteilt über den Tag, machst immer mal hier und da, dann könnte ein Weg sein, dass du erstmal dir selber ein Zeitfenster überlegst, indem du das ganz gebündelt tun willst.

00:07:26: Und dann auch mit den Eltern ganz klar kommunizierst, ich habe eine feste Zeit am Tag, zu denen ich ihnen auf ihre Mails antworte, wie so eine Bürozeit.

00:07:36: Du könntest dir auch überlegen, wenn da wirklich aufwendige Anfragen kommen, wo du weißt, du musst jetzt gar nichts ganz viel schreiben

00:07:45: und womöglich eröffnest du damit auch noch so ein E-Mail-Ping-Pong, die Eltern antworten dir, haben eine neue Frage, du antwortest wieder zurück und so weiter und so weiter.

00:07:54: Da könntest du dir überlegen, ob du bei aufwendigen Anfragen nicht lieber auf deine Sprechstunde hinweisen möchtest und die Eltern da hinbittest.

00:08:03: Wenn es dann bei den Mails Sachen gibt, die einfach immer wieder vorkommen, also sei es zum Beispiel so was wie die Kinder werden per Mail bei dir krank gemeldet,

00:08:13: dann könntest du dir da überlegen, ob Textbausteine Sinn machen.

00:08:18: Also du hast einen bestimmten Standardtext, den du dann antwortest, zum Beispiel "Danke für ihre Nachricht, ich weiß Bescheid und wünsche ihr im Kind gute Besserung" oder ähnliches.

00:08:28: Und diesen Textbaustein, den kopierst du dir einfach in die Mail und hast damit schon wieder die Arbeit gespart, dass du da aufwendig alles schreiben musst.

00:08:36: Sind nur ein paar Minuten, aber es ist deine Zeit, deine Lebenszeit.

00:08:42: Andres Beispiel, ja Unterrichtsvorbereitung in jeder freien Minute.

00:08:49: Fühlt sich erstmal gut an, weil du bist ja wirklich auch dran, du arbeitest an deinem Ziel, irgendwann die Unterrichtsvorbereitung erledigt zu haben.

00:08:58: Das ist also wie gesagt effektiv, du näherst dich deinem Ziel, du kommst weiter.

00:09:03: Effizient ist das aber ganz bestimmt nicht, denn du brauchst bei jedem neuen Anlauf, wo du wieder sagst,

00:09:10: "Oh jetzt habe ich gerade meine Viertelstunde", bei jedem neuen Anlauf brauchst du ja erst wieder Zeit, um dich in das Thema einzufinden.

00:09:17: Und so brauchst du natürlich am Ende des Tages auch viel länger für die Unterrichtsvorbereitung.

00:09:23: Außerdem, logisch, kannst du den ganzen Tag über nicht abschalten und denkst ständig an deine Arbeit.

00:09:29: Was wäre da effizient? Auch da gibt es verschiedene Möglichkeiten.

00:09:33: Du könntest dir wirklich einen festen Zeitraum setzen, indem du konzentriert arbeitest.

00:09:39: Und da weißt du ja selber, was am besten in dein Tag oder auch in deine Woche passt.

00:09:45: Das kann ein freier Vormittag sein, wenn es den gibt in deinem Stundenplan.

00:09:50: Oder das kann die Zeit sein, wenn die Kinder mittagsschlaf machen oder wenn sie noch in der Kita sind oder bei Freunden verabredet.

00:09:57: Wenn du also wirklich weißt, "Ja jetzt habe ich mal zwei Stunden konzentriert Zeit, mich mit meiner Unterrichtsvorbereitung zu beschäftigen".

00:10:06: Das ist dann effektiv und effizient.

00:10:10: Das dritte Beispiel mit der Materialsuche.

00:10:14: Ja, das kennst du vielleicht auch.

00:10:16: Wir fühlen uns oft richtig wohl beim ineffizienten Arbeiten, solange wir in diesem Arbeitstunnel drinstecken.

00:10:24: Vielleicht erlebst du das auch, wenn du wie so ein fleißiges Bienchen unheimlich viel Zeit investierst in Materialsuche und in Gestaltung von Materialien.

00:10:33: Und ehrlich gesagt, das ist ja auch völlig in Ordnung, wenn dir das Freude macht.

00:10:38: Du musst nicht immer effektiv und effizient arbeiten.

00:10:43: Aber wenn du am Ende des Tages merkst, ich habe mich völlig verloren in der Materialsuche und ich bin deswegen wieder mal in der Zeit.

00:10:52: viel zu spät ins Bett gekommen. Also wenn du wirklich merkst eigentlich ist es nicht gut, dann könntest du nach einem

00:10:58: effizienteren Weg suchen, wie du dir deine Materialien zusammenstellst. Beispiel. Effizient könnte sein, statt

00:11:08: alleine ewig lange zu recherchieren, könntest du dich mit Kolleginnen und Kollegen zusammen tun und ihr könntet gute

00:11:15: Materialien austauschen. Das wäre eben nicht nur effektiv, sondern auch effizient. Und ihr könntet in eurem Team sogar dafür

00:11:22: sorgen, dass jeder den Part übernimmt, der ihm oder ihr am meisten liegt. Entweder die Recherche oder das Gestalten der Materialien.

00:11:33: Du könntest auch anfangen dir ein richtig gutes Ordnungssystem für deine Materialien zu überlegen, damit du sie bei Bedarf auf

00:11:40: deinem Rechner leicht und schnell wiederfindest. Das kostet zwar erstmal Zeit, aber führt dann langfristig dazu, dass du

00:11:50: wohl nicht mehr unnötig Zeit und Energie verbrauchst mit solchen Dingen. Und so ist das übrigens mit ganz, ganz vielen

00:11:56: Maßnahmen. Wenn du erstmal genauer hinschaust, wie kann ich das effizienter gestalten? Da wirst du oft am Anfang das Gefühl haben,

00:12:03: so, oh, jetzt muss ich aber erstmal ganz viel Zeit investieren. Und ja, das stimmt. Das kann so sein. Aber diese Zeit ist super

00:12:11: investiert, weil auf lange Sicht spart sie dir am Ende nämlich eine Menge Zeit. So und nochmal, du musst nicht immer

00:12:20: effektiv und effizient arbeiten. Und irgendwo sind wir auch alle immer mal wieder ineffizient. Vielleicht nicht so krass wie in meinem

00:12:28: Beispiel am Anfang mit dem Dienervierpapier. Aber wie bei der Materialsuche, es kann dir immer wieder passieren, dass du dich in der

00:12:36: Aufgabe festbeißt und erst viel, viel später merkst, dass du dein Ziel auch viel einfacher hättest erreichen können. Ja,

00:12:43: woran liegt das? Manchmal liegt es eben daran, dass du zu wenig Abstand hast und echt nicht überlegt hast, was ist jetzt

00:12:52: effizient? Wie erreiche ich mein Ziel auf möglichst einfachem Weg? Leicht mit wenig Zeit und Energie-Einsatz, sondern du hast einfach losgelegt,

00:13:02: das war die Aufgabe, die hast du angepackt. Kann passieren. Manchmal liegt es auch daran, dass du bestimmte Sachen gerne machst und einfach mit

00:13:11: denen erstmal anfängst und dann da so drin feststeckst und gar nicht merkst, ah, der andere Arbeitsberg, was da noch so

00:13:17: alles getan werden muss, wird nicht kleiner. Und dann bleibst du da so hängen. Das hat auch was mit Aufschieberitis zu tun. Und es gibt dir ja auch gleichzeitig

00:13:27: das gute Gefühl, dass du ja auf jeden Fall schon irgendwas tust und das bringt dich deinem Ziel ja auch näher. Und genauso gut kann es aber auch sein,

00:13:36: dass du bestimmte Dinge eben nicht gerne tust und sie deshalb vermeidest, obwohl sie dich weiterbringen würden. Also zum Beispiel hast du,

00:13:44: ja, du hast keine Lust, dir ein gutes Ordnersystem für deinen Rechner auszutüfteln. Das findest du irgendwie doof, damit setzt du dich nicht so

00:13:52: gerne auseinander. Oder du bist einfach nicht der Mensch, der gerne andere um Hilfe bittet. Und obwohl dich das wirklich voran bringen

00:14:00: könnte und dir vielleicht viele Stunden Arbeit ersparen könnte, du machst es nicht so gerne. Also guck auch da mal hin, was hält dich

00:14:08: vielleicht davon ab, effizienter zu arbeiten. Ja, jetzt noch eine ganz, ganz wichtige Sache zum Schluss. Effektivität kommt vor

00:14:18: Effizienz. Was meine ich denn jetzt damit schon wieder? Auch da habe ich gleich ein schönes Beispiel für dich. Bevor du dich also anstrengst,

00:14:26: ein Ziel mit möglichst wenig Aufwand zu erreichen, guck doch erstmal, ob das für dich ein wirklich sinnvolles Ziel ist. Also ob du diesen Effekt überhaupt wirklich,

00:14:38: wirklich erreichen möchtest. Sonst kann dir nämlich die Geschichte mit der Leiter an der falschen Hauswand passieren. Du kletters eine Leiter

00:14:46: hoch und du machst das auch ganz flink und ganz geschickt. Und wenn du dann oben bist, dann merkst du auf einmal, dass die Leiter an der falschen Hauswand lehnt.

00:14:58: Du warst zwar super effizient, aber das, was du da erreicht hast, das ist dir eigentlich gar nicht wirklich, wirklich wichtig. Bezogen auf mein Beispiel mit den Diener 4, Diener 5 Blättern,

00:15:14: ja, du hast jetzt viel Zeit darauf verwendet, weil du tiptop vorbereitete Materialien haben wolltest, ja, aber du hättest deine Schülerinnen und Schüler genauso gut für das Thema

00:15:27: begeistern können, wenn sie die Aufgabe auf einem Diener 4 Zettel bearbeitet hätten, oder? Das war also gar nicht wirklich, wirklich wichtig, dieses Ziel zu erreichen,

00:15:37: Diener 5 Blätter zu haben. Und so ähnlich ist es neulich einer Klientin gegangen, die, ja, bei der ging es um das Thema Hausaufgaben.

00:15:48: Und da war die Leiter auch an der falschen Hauswand. Sie hat nämlich fast täglich die Hausaufgaben ihrer Klasse eingesammelt, hat sie korrigiert und dann bekamen die Kinder die Hausaufgaben dann jeweils am nächsten

00:16:03: Tag zurück, sollten die Fehler berichtigen und die Lehrerin sammelte dann wiederum die Berichtigung ein und guckte die nach und gab sie den Kindern zurück und so weiter und so weiter.

00:16:15: Den Zeit- und Energieeinsatz kannst du dir sicher vorstellen. Naja, und im Coaching wollte sie dann rausfinden, wie sie jetzt diesen Prozess mit den Hausaufgaben optimieren könnte.

00:16:26: So, und klar, wenn wir jetzt mal von außen gucken, warum ist der Lehrerin das wichtig? Ja, sie möchte Ansprüche der Eltern erfüllen.

00:16:36: Sie möchte aber auch die Kinder anerkennen, dafür, dass sie die Hausaufgaben machen. Und sie möchte die Schülerinnen und Schüler motivieren, dran zu bleiben, an den Hausaufgaben, also fleißig weiter zu lernen.

00:16:49: Und natürlich möchte die Lehrerin auch einen Überblick über den Leistungsstand der Klasse haben. All das spielt da eine Rolle.

00:16:56: Und da merkst du vielleicht auch schon, dass da nicht nur ziele eine Rolle spielen oder Hintergründe eine Rolle spielen, die von der Lehrerin selber kommen, sondern da steckt auch so was drin wie, ja, ich möchte es halt perfekt machen, ich möchte den perfekten Überblick haben.

00:17:11: Ich hätte gerne, dass die Hausaufgaben der Kinder perfekt sind und ich möchte es anderen recht machen, den Eltern. Da stecken also auch innere Antreiber dahinter, die eventuell sehr stark sind.

00:17:23: Das nur so am Rande, das kann auch für dich interessant sein, wenn du dir deine Ziele genauer anguckst, ob die wirklich wirklich wichtig sind und ob die Leiter an der richtigen Hauswand steht.

00:17:34: Dazu habe ich schon mal zwei Podcastfolgen aufgenommen, innere Antreiber, die verlinke ich dir mal in den Show-Notes.

00:17:41: Aber jetzt noch mal zurück zu dem Beispiel. Also dieses Ziel, täglich die Hausaufgaben nachzuschauen und korrigiert zurückzugeben und dann diesen ganzen Kreislauf in Gang zu halten.

00:17:56: Und dazu gucken, wie kann ich das noch optimaler gestalten? Vielleicht ist es wirklich das falsche Ziel und vielleicht ist die Leiter da an der falschen Hauswand.

00:18:07: Ist es denn nicht auch möglich, all das, was die Lehrerin sich wünscht, zu erreichen, ohne dass sie täglich die Hausaufgaben korrigieren muss?

00:18:17: Sie kann zum Beispiel, und das haben wir dann im Coaching auch so erarbeitet, die Hausaufgaben nur noch zweimal pro Woche einsammeln.

00:18:26: Und was auch deutlich geworden ist im Coaching war, dass die Berichtigung der Hausaufgaben ja den Kindern keinen großartigen Lernzuwachs bringen.

00:18:37: Ganz im Gegenteil, das kann sogar sehr, sehr demotivierend sein, wenn ich dann immer wieder was Korrigiertes zurückbekomme, dann muss ich es nochmal abschreiben und so weiter.

00:18:45: Also das ist so ein ganz wichtiger Punkt gewesen.

00:18:49: Und dann auch die Ansprüche der Eltern mal in den Blick zu nehmen, den Eltern ganz klar zu sagen, also ich mache ab jetzt einfach nur noch ein Stempel unter die Hausaufgaben oder mein Kürzel.

00:19:00: Und das bedeutet, ja, ich habe die Hausaufgaben gesehen, zur Kenntnis genommen, aber das bedeutet nicht, ich habe alles nachgeguckt und auf Richtigkeit überprüft.

00:19:09: Auch das kann eine ganz große Entlastung sein, dass eben nicht mehr alles bis ins Kleinste korrigiert werden muss.

00:19:16: Und dann letzten Endes auch die Frage, wie kann ich die Arbeit der Kinder anders wertschätzen, ohne dass ich täglich Hausaufgaben einsammeln und korrigieren muss.

00:19:26: Und da ist zum Beispiel eine Idee, eine vorbereitende Hausaufgabe zu geben, die dann im Unterricht richtig produktiv genutzt wird.

00:19:34: Auch das ist eine Form von Wertschätzung der Arbeit.

00:19:38: Du siehst also, es lohnt sich total, dass du erstmal schaust, ist das Ziel, was ich da erreichen möchte, für mich wirklich ein sinnvolles Ziel.

00:19:48: Bevor du dich dann anstrengst zu gucken, wie kann ich das Ziel möglichst effizient erreichen?

00:19:55: Ja, das war es zum Thema Effizienz und Effektivität.

00:20:02: Und ich hoffe, dass dir diese Podcast-Folge geholfen hat, dass beides voneinander klarer zu unterscheiden und eben auch zu sehen, ja, es geht oft Hand in Hand.

00:20:13: Und ich hoffe, dass du dein Zeit- und Energieeinsatz jetzt mal genauer unter die Lupe nehmen möchtest, damit dein fleißiges Arbeiten öfter dazu führt, dass du zufrieden bist mit deiner Arbeit

00:20:28: und dass du Zeit findest für das, was dir sonst noch so am Herzen liegt. Das wünsche ich dir.

00:20:35: Und denk immer dran, schultern runter, lächeln, atmen. Deine Martina.

00:20:42: Das war eine weitere Folge meines Podcasts, die kleine Pause.

00:20:46: Ich bedanke mich bei dir fürs Zuhören. Hat dir die Folge gefallen? Wenn ja, dann freue ich mich über deine Weiterempfehlung an Kolleginnen und Kollegen,

00:20:56: für die das Thema auch interessant sein könnte. Damit trägst du auch dazu bei, mehr Wohlbefinden in den Schulalltag zu bringen.

00:21:04: Außerdem kannst du den Podcast abonnieren und bleibst so immer auf dem Laufenden.

00:21:10: Bis zum nächsten Mal und denk immer dran, schultern runter, lächeln, atmen. Deine Martina.

00:21:19: [Musik]

Über diesen Podcast

„die kleine Pause“ verbindet Wissen und Inspiration rund um das Thema Lehrkräftegesundheit.

Hier bekommst du alltagstaugliche Anregungen zu aktiver Selbstfürsorge & klarer Selbstorganisation und Praxis-Tipps für entspannteres Unterrichten.

Ich teile mit dir meine Erfahrungen aus Schule, Lehrkräfteausbildung und Coaching. Außerdem gibt's inspirierende Interviews mit Expert:innen und Alltagsheld:innen.

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von und mit Martina Schmidt

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