00:00:00: Die Podcastfolge heute hat den Titel "Auf Schieberitis in der Zeugniszeit".
00:00:06: Warum wir heute lieber morgen anfangen?
00:00:09: Und ich spreche heute darüber, ja, was ist das überhaupt?
00:00:14: Auf Schieberitis, vielleicht kennst du es auch unter dem Fachbegriff "Prokrastination".
00:00:18: Welche Ursachen hat es eigentlich, dass wir Dinge so gerne aufschieben, übrigens nicht
00:00:24: nur in der Zeugniszeit.
00:00:25: Und ich habe ein paar Tipps für dich im Gepäck, wie du damit umgehen kannst und, na ja, dieses
00:00:31: Aufschieben ein wenig in den Griff bekommen kannst.
00:00:34: Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von "Die kleine Pause", dem Podcast für mehrwohl
00:00:52: befinden in deinem Schulalltag.
00:00:54: Ich bin Martina Schmidt und ich habe 25 Jahre als Lehrerin gearbeitet und kenne deshalb
00:00:59: den prallvollen Schulalltag nur zu gut.
00:01:02: Ich weiß, wie schwer es in diesem Schulalltag ist, gut auf sich selbst aufzupassen.
00:01:07: Und genau deshalb bin ich hier.
00:01:10: Ich bin heute selbstständig als Coach für Burnout-Prävention.
00:01:13: Und ich möchte dich mit diesem Podcast und mit meiner Arbeit dabei unterstützen, den
00:01:18: Druck aus deinem Schulalltag rauszunehmen.
00:01:20: Und dazu gehört zum Beispiel auch die Frage, wie schaffe ich es, dass ich in Zeiten der
00:01:25: Arbeitsverdichtung, zum Beispiel in der Zeit, wenn ich auch noch Zeugnisse schreiben muss,
00:01:30: zusätzlich zu allem anderen, dass ich in solchen Zeiten auch noch Zeit finde für mich selbst.
00:01:37: Genau dazu biete ich demnächst übrigens einen Workshop an.
00:01:41: Wenn du dabei sein möchtest, dann bleib gerne dran bis zum Ende dieser Podcastfolge.
00:01:46: Da verrate ich dir, wie und wo du dich für den Workshop anmelden kannst.
00:01:51: Ja, lass uns erstmal schauen, auf Schieberitis, was ist das überhaupt?
00:01:57: Also, ich finde ja, Zeugniszeit ist auf Schieberitis Zeit.
00:02:01: Wenn ich so an mich selbst denke, als ich noch Zeugnisse schreiben musste, bei mir war das
00:02:07: immer so die Zeit, da war meine Wohnung wunderschön aufgeräumt.
00:02:12: Und jedes Mal, wenn ich dachte, jetzt fange ich aber gleich an, jetzt öffne ich gleich
00:02:16: mal das Zeugnisprogramm und lege los, dann kriege ich auf einmal wahnsinnige Lust, doch
00:02:21: erstmal meine Fenster zu putzen.
00:02:22: Oder ich habe gedacht, so unordentlich, wie das jetzt hier in meinem Arbeitszimmer ist,
00:02:27: so kann ich doch nicht anfangen.
00:02:28: Also ich räume erstmal auf, ich hefte erstmal ein paar Sachen ab.
00:02:32: Und Ruckzug war schon wieder die Zeit um und ich hatte doch noch nicht angefangen, irgendwas
00:02:37: in die Zeugnisformulare zu tippen.
00:02:39: Also Zeugniszeit ist für mich immer so eine ganz beliebte Zeit gewesen, wo die Aufschieberitis
00:02:46: sehr zum Tragen kam.
00:02:48: Vielleicht sind es bei dir auch ganz andere Phasen im Laufe des Schuljahres, wo du feststellst,
00:02:53: oh ja, ich schieb was vor mir her.
00:02:55: Vielleicht sind es auch Aufgaben, die immer wieder kehren, wo du weißt, ja, das packe
00:03:02: ich nicht sofort an.
00:03:03: Ich kann nur sagen, was bei mir dann immer wieder passiert ist.
00:03:07: Also auch wenn ich aufgeschoben habe, also wenn ich meine Wohnung aufgeräumt, die Fenster
00:03:11: geputzt im Arbeitszimmer was sortiert habe, auch wenn ich mich also anderweitig beschäftigt
00:03:17: habe, war ich in Gedanken doch immer bei dem, was ich eigentlich tun müsste, in dem Fall
00:03:22: Zeugnisse schreiben.
00:03:23: Irgendwann hatte ich dann so ein richtig schlechtes Gewissen, habe mich selbst beschimpft und
00:03:29: niedergemacht, so du bist so undiszipliniert, warum hast du denn jetzt wieder nicht angefangen.
00:03:34: Also wirklich echt übel.
00:03:36: Und ein großes Thema, nicht nur bei mir habe ich festgestellt, sondern auch im Coaching
00:03:40: wird das immer wieder angesprochen.
00:03:42: Also das ist so meine Erfahrung dazu und ich habe dann mal in Vorbereitung auf diese Podcastfolge
00:03:49: auch ein bisschen recherchiert und habe mal geguckt, gibt es denn da eine Definition zu
00:03:54: Aufschieberitis oder zu Prokrastination, ist für mich ein echter Zungenbrecher, deswegen
00:04:00: werde ich bei Aufschieberitis bleiben übrigens, das geht mir leichter über die Lippen.
00:04:05: Also Definition.
00:04:06: Aufschieberitis bedeutet, dass das Erledigen einer anstehenden Aufgabe trotz vorhandener
00:04:14: Zielsetzung und vorhandener Möglichkeiten chronisch verschoben wird.
00:04:19: Und genau das ist es ja eigentlich, ne?
00:04:21: Also ich weiß genau, ich müsste so langsam mal loslegen mit meinen Zeugnissen, das wäre
00:04:26: wirklich gut, um das jetzt hier entspannt über die Bühne zu kriegen.
00:04:29: Ziel ist klar, Möglichkeiten sind da.
00:04:32: Ich weiß auch, wie es geht, aber es wird chronisch verschoben.
00:04:36: Und in der Psychologie spricht man da sogar auch von einer Störung der Selbstregulation.
00:04:42: Psychologinnen und Psychologen sagen also, ja, das ist im Grunde, wir müssten dann mal
00:04:49: ein Bedürfnisaufschub hinbekommen.
00:04:51: Das heißt also etwas Schönes, was wir viel lieber machen möchten, das halt mal kurzzeitig
00:04:57: aufschieben und stattdessen was Unangenehmes aushalten, was Unangenehmes, wie ich setz mich
00:05:03: erzählen, ich schreibe jetzt meine Zeugnisse, damit wir dann langfristig was Positives
00:05:08: erreichen, nämlich dieses zufriedene Gefühl, ja, ich habe es geschafft.
00:05:13: Ja, also eine Störung der Selbstregulation klingt ja ganz schön heftig und deswegen
00:05:18: habe ich auch mal geschaut, wie weit ist das denn verbreitet.
00:05:21: Hab da eine Studie gefunden, wo über 1000 Menschen befragt wurden und denen wurde die
00:05:27: Frage gestellt, was ist ihrer Meinung nach ihre schlechteste Angewohnheit und da dann
00:05:33: nette doch tatsächlich Dinge aufschieben auf Platz 1 mit 26 Prozent als schlechteste Angewohnheit.
00:05:42: Gefolgt von auf Platz 2 keinen Sport treiben mit 21 Prozent.
00:05:49: Also wirklich, könnte man die Aufschieberät ist auch tatsächlich als Alltagslaster betrachten.
00:05:54: Und dann bin ich noch einen Schritt weiter gegangen und habe mal auf Instagram eine
00:05:58: kleine Umfrage gemacht.
00:06:00: Erstmal habe ich gefragt, wie viele haben denn eigentlich schon angefangen Zeugnisse
00:06:04: zu schreiben?
00:06:05: Einfach mal so, ich meine, wir haben jetzt gerade, wo ich diese Podcastfolge aufnehme,
00:06:09: Mitte April, viele von uns bekommen erst im Juli Zeugnisse, es ist also wirklich noch
00:06:16: locker Zeit und tatsächlich haben auch erst 13 Prozent der Menschen, die ich auf Instagram
00:06:22: erreicht habe, 13 Prozent erst angefangen mit Zeugnisschreiben, 87 Prozent noch nicht.
00:06:28: Also, falls du auch noch nicht angefangen hast, einmal tief durchatmen, Schultern runter,
00:06:34: lächeln, atmen, kein Problem, es ist ja auch noch Zeit.
00:06:37: Naja und dann habe ich aber weiter gefragt, beim Zeugnisschreiben, was ist da deine größte
00:06:43: Herausforderung?
00:06:44: Ist es vielleicht das Zeugnisprogramm?
00:06:47: Ist es dein eigener Perfektionismus?
00:06:49: Sind es vielleicht die Absprachen mit anderen oder was ganz anderes?
00:06:53: Oder ist es vielleicht die Aufschieberitis?
00:06:56: Und da lag ganz weit vorne das Aufschieben.
00:07:00: 51 Prozent haben gesagt, das ist genau meine größte Herausforderung, wenn ich ans Zeugnis
00:07:07: schreiben gehe.
00:07:08: Perfektionismus mit 22 Prozent lag dahinter.
00:07:11: Also, das heißt, die Hälfte der Menschen, die teilgenommen haben an meiner Befragung,
00:07:16: haben gesagt, das ist ein echtes Thema für mich, gerade zu Zeiten, wenn es an die Zeugnisse
00:07:21: geht.
00:07:22: Und naja, Zeugniszeit steht ja im Grunde nur exemplarisch für eine Phase von Arbeitsverdichtung.
00:07:28: Und sowas haben wir immer wieder im Schulalltag.
00:07:31: Sei es jetzt, dass du Eltern-Sprechtag vorbereitest, sei es jetzt, dass du gerade zusätzlich zum
00:07:37: ganz normalen Alltagswahnsinn auch noch eine Klassenfahrt organisieren musst oder ein Klassenfest
00:07:43: oder ähnliches.
00:07:44: Also solche Zeiten der Arbeitsverdichtung haben wir immer wieder.
00:07:47: Und ich denke, gerade dann kann sich Aufschieberitis bemerkbar machen.
00:07:52: Ich habe noch was Spannendes gefunden, was ich unbedingt mit dir teilen möchte.
00:07:57: Es gibt nämlich tatsächlich verschiedene Typen von Aufschiebern oder verschiedene Typen
00:08:03: von Aufschieberitis.
00:08:05: Es gibt nämlich einmal die Vermeidungsaufschieber und es gibt die Erregungsaufschieber.
00:08:12: Finde ich total spannend.
00:08:13: Ich erkläre mal kurz, was das ist.
00:08:15: Also die Menschen, die aufgrund von Vermeidung was aufschieben, das sind Menschen, die sich
00:08:22: von ihren Ängsten leiten lassen.
00:08:24: Das heißt also, die schieben eine Aufgabe erstmal auf, weil sie sich vor Kritik fürchten,
00:08:30: weil sie Angst haben zu versagen, es nicht gut zu machen oder auch vielleicht, weil die
00:08:34: Aufgabe so groß ist, dass sie gar nicht wissen so, wie fange ich denn überhaupt an, was ist
00:08:38: der richtige erste Schritt?
00:08:40: Und da würde ich direkt sagen, da gehöre ich mit dazu.
00:08:44: Also ich passe auf jeden Fall voll auf die Beschreibung dieses Types.
00:08:49: Wogegen die Erregungsaufschieber, das sind Menschen, die nutzen so das Adrenalin der letzten
00:08:56: Minuten, wenn du das kennst.
00:08:58: Also das sind Menschen, die erledigen ihre Aufgaben auf den letzten Drücker, um von
00:09:03: der aufgebauten Anspannung zu profitieren.
00:09:06: Das heißt also, die brauchen oft dieses schlechte Gewissen und diesen Druck, es ist jetzt wirklich
00:09:11: keine Zeit mehr, es muss jetzt passieren, um sich dann den wichtigen Dingen zu stellen
00:09:16: und die Aufgaben unter Hochdruck zu erledigen.
00:09:19: So ein Typ, ganz nebenbei bemerkt ist mein Mann.
00:09:22: Der ist da auch unheimlich gut drin.
00:09:25: Und du kannst jetzt für dich ja mal schauen, bist du eher Vermeidungsaufschieberin oder
00:09:31: bist du eher Erregungsaufschieberin?
00:09:34: Gehst du der Sache erstmal aus dem Weg, aus Angst oder aus dem Gefühl heraus, ich weiß
00:09:42: gar nicht, wie ich das gut genug machen kann oder ist es bei dir eher Erregungsaufschieben?
00:09:49: Ich brauche diesen Druck, um dann endlich in die Gänge zu kommen.
00:09:54: Die Folgen, ja dieses Verschiebens auf morgen, diese Folgen, das ist natürlich ein Teufelskreis,
00:10:03: der da entsteht.
00:10:04: Also kurzfristig haben wir erstmal ein positives Gefühl, wenn wir aufschieben, boah, wir müssen
00:10:09: es nicht machen, wir machen was anderes, was uns ein gutes Gefühl verschafft.
00:10:13: Und das ist ja zum Beispiel auch, wenn ich die Fenster putze, da bin ich hinterher richtig
00:10:18: stolz auf mich.
00:10:19: Verschaffe mir erstmal durch diese Ersatzhandlung ein gutes Gefühl.
00:10:22: Aber langfristig steigt natürlich der Druck, weil mein Arbeitsberg wird ja nicht kleiner.
00:10:30: Dann kommen die Schuldgefühle, die Selbstvorwürfe, was ich dir am Anfang schon von mir erzählt
00:10:34: habe, und genau dieser Stress, der führt dann irgendwann auch zu körperlichen Beschwerden.
00:10:39: Das heißt, ich kriege vielleicht Verspannungen, ich kann schlecht schlafen.
00:10:43: Abends oder nachts, wenn ich wach werde, fällt mir auf einmal ein, ach ja, das muss ja auch
00:10:48: noch erledigt werden.
00:10:49: Auch psychische Beschwerden können auftreten, so was wie eine innere Unruhe, weil das eben
00:10:55: immer wieder so aufploppt bei mir, was da noch zu tun ist.
00:10:59: Vielleicht bin ich auch gereizt, bin entnervt von mir selbst und und und.
00:11:04: Ja, also was auch immer für einen Aufschiebungstyp du bist, du merkst, das hat ganz schön negative
00:11:10: Folgen für uns und belastet uns dann doch auch tatsächlich in unserem täglichen Leben.
00:11:14: Ja, kommen wir mal zu den Ursachen.
00:11:17: Warum schieben wir Dinge auf?
00:11:19: Warum ist es so, dass wir heute lieber morgen anfangen?
00:11:23: Meine Oma sagte immer, morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute.
00:11:28: Kennst du vielleicht auch, ne?
00:11:30: Ja, was sind die Gründe dafür?
00:11:32: Ich habe gerade schon mal kurz gesagt.
00:11:34: Diese Ablenkung erstmal an sich, wenn ich mich also erstmal mit einer anderen Aufgabe beschäftige,
00:11:40: die mir vielleicht leichter fällt.
00:11:42: Diese Ablenkung gibt mir erstmal ein gutes Gefühl.
00:11:45: Also, weil die eigentliche Aufgabe, wie zum Beispiel das Zeugnis schreiben,
00:11:51: echt negative Gefühle bei mir auslöst, ich habe vielleicht einen Wiederwillen dagegen,
00:11:56: suche ich mir dann bewusst oder unbewusst eine Ablenkung.
00:12:00: Und unter Drücke so erstmal diesen Wiederwillen, das negative Gefühl.
00:12:05: Und durch diese leichte Sache, die ich erstmal erledige,
00:12:09: kann ich wieder einen Haken setzen auf meiner To-do-Liste, bin zufrieden mit mir,
00:12:14: allerdings nur kurzfristig, kurzfristiges Erfolgserlebnis und gutes Gefühl.
00:12:19: Ja, und ich habe dann oft bei mir selber gedacht, der Grund, warum ich das jetzt nicht hinbekomme,
00:12:25: warum ich jetzt nicht einfach anfange, meine Zeugnisse zu schreiben und das dann strukturiert abarbeite.
00:12:32: Das ist halt, ich bin nicht diszipliniert genug, ich bin nicht willensstark genug.
00:12:37: Aber tatsächlich habe ich auch jetzt bei der Vorbereitung auf diese Podcastfolge nochmal nachgelesen,
00:12:42: liegt das nicht an Faulheit.
00:12:44: Und es liegt auch nicht daran, dass du zu wenig Disziplin hast oder zu wenig Willenskraft.
00:12:50: Vielmehr spielen da eher Versagenängste, eine Rolle.
00:12:57: Also das Gefühl, boah, vielleicht werde ich den Schülerinnen und Schülern nicht gerecht.
00:13:03: Habe ich auch wirklich alles bedacht bei meiner Bewertung.
00:13:06: Gerade wenn es darum geht Zeugnistexte zu schreiben.
00:13:09: Ich glaube, das trifft uns Grundschullehrkräfte auch ganz besonders.
00:13:13: Wenn wir dann versuchen, in den Zeugnistexten auch die Schülerinnen und Schüler wirklich abzubilden
00:13:19: und eine Weiterentwicklung darzustellen und auch mit aller Wertschätzung daran zu gehen.
00:13:26: Und da ist es durchaus verständlich, dass man da auch Versagenängste hat und denkt, boah, die Aufgabe ist so groß
00:13:32: und auch so wichtig, dass ich das vielleicht gar nicht so hinbekomme.
00:13:37: Da sind dann auf einmal auch Selbstzweifel da.
00:13:40: Wenn dann noch Perfektionismus dazu kommt, ich möchte das aber auch wirklich mehr als 100%ig machen.
00:13:48: Dann ist ganz klar, dass der Gedanke an die anstehende Aufgabe, jetzt Zeugnisse zu schreiben, wirklich Angst auslöst.
00:13:55: Ich schaffe das nicht. So wie ich das mache, ist es nicht gut genug.
00:13:59: Dann vielleicht auch noch der Vergleich mit anderen. Andere können das viel besser.
00:14:04: Ja, und natürlich ist da dann ein hoher Leistungsdruck, der auch dazu führt, dass ich aufschiebe.
00:14:11: Ich bin mir darüber bewusst, dass da eine gewisse Erwartungshaltung ist. Erwartungshaltung erst mal meiner Schülerinnen und Schüler.
00:14:20: Vielleicht auch eine Erwartungshaltung der Schulleitung.
00:14:24: Wie sollen Zeugnisse formuliert sein? Wie sollen die aussehen?
00:14:28: Bis wann genau sollen die fertig sein?
00:14:30: Mit wem muss ich mich da alles noch absprechen? Auch das kommt ja noch dazu.
00:14:36: Hoher Leistungsdruck auch deshalb, weil ich habe ja gerade schon mal gesagt, es ist eine Arbeitsverdichtung.
00:14:41: Ich habe ja ohnehin schon jede Menge zu tun, eigentlich schon genug.
00:14:45: Und da kommt dann oben drauf nochmal was. Und ich muss sehen, wie ich das noch irgendwie reinquetsche in meinen Arbeitsalltag.
00:14:53: Also auch das ist ein hoher Leistungsdruck.
00:14:56: Und Druck kann auch entstehen durch die Technik.
00:14:59: Ich weiß, wie oft wir mit irgendwelchen Neuerungen im Zeugnisprogramm wieder gekämpft haben.
00:15:04: Und wie oft ich in der Hotline dieser Zeugnisprogramm Menschen hingen und mir da noch irgendwelche Tipps gegeben, geholt habe.
00:15:12: Also auch das ist ja was, was mich erstmal zurückschrecken lässt vor dieser Aufgabe.
00:15:18: Ja, und was eben auch noch ein Punkt sein kann.
00:15:21: Wenn du aufschiebst, ist dein Zeitmanagement.
00:15:24: Vielleicht fällt es dir einfach total schwer, da jetzt die richtigen Prioritäten zu setzen.
00:15:30: Womit lege ich jetzt los und in welcher Reihenfolge mache ich das?
00:15:35: Und manchmal haben wir dann auch einfach unrealistische Ziele.
00:15:38: Wie viel Zeit wir brauchen, um dann tatsächlich fertig zu werden.
00:15:42: Wie viel Zeit wir uns nehmen und wo wir auch mal ein Schlussstrich ziehen.
00:15:46: Auch das Zeitmanagement kann dann ganz wichtiger Punkt sein.
00:15:50: Also ich fasse nochmal zusammen die Ursachen für diese Aufschieberitis.
00:15:55: Erst mal die Ablenkung gibt dir erst mal ein gutes Gefühl.
00:15:59: Und ganz wichtig nochmal festzuhalten, dass du aufschiebst, liegt nicht an Faulheit,
00:16:06: nicht an zu wenig Disziplin oder mangelnder Willenskraft,
00:16:10: sondern viel mehr geht es da um Themen wie Versagensängste, Selbstzweifel,
00:16:15: Perfektionismus, die eigenen Ansprüche,
00:16:18: den hohen Leistungsdruck, der zu dieser Zeit im Schuljahr dann nochmal anzieht
00:16:24: und eventuell geht es auch um dein Zeitmanagement.
00:16:28: Zum Abschluss möchte ich dir ein paar Tipps mitgeben.
00:16:31: Wie kannst du damit umgehen, wenn du aufschiebst,
00:16:35: sei es in der Zeugniszeit oder sei es bei ganz anderen Aufgaben.
00:16:39: Und Tipp eins dazu,
00:16:42: wärt dir erst mal klar darüber, warum du aufschiebst.
00:16:46: Es ist nämlich total wichtig, das zu erkennen, weil dann kannst du an der Wurzel ansetzen.
00:16:51: Wenn du also merkst, ich könnte tatsächlich an meinem Zeitmanagement
00:16:56: nochmal etwas verändern.
00:16:59: Da gibt es noch Stellschrauben, an denen ich drehen kann.
00:17:02: Meine Selbstorganisation ist da vielleicht noch nicht so ganz stimmig.
00:17:06: Dann ist das eine Wurzel.
00:17:08: Eine andere Wurzel kann auch sein, dein Perfektionismus, deine Ansprüche an dich selbst.
00:17:15: Auch das kann sehr wertvoll sein, mal zu gucken, warum mache ich mir da so ein Stress,
00:17:19: warum sind meine Ansprüche so hoch, dass ich mich gar nicht an diese Aufgabe ran traue
00:17:23: und sie lange vor mir her schiebe.
00:17:26: Das wäre also der erste wichtige Tipp, erst mal zu gucken, warum schiebst du auf.
00:17:32: Und dann ganz praktische Tipps, wenn du denn wirklich loslegst, mach kleine Schritte.
00:17:39: Und kleine Schritte machen heißt, unterteile so eine große Aufgabe, wie das Zeugnis schreiben,
00:17:45: in wirklich kleine Portionen und setze die realistische Ziele.
00:17:49: Es ist total wichtig, damit auch dein Gehirn überhaupt in diesen Modus kommt von, ja,
00:17:58: das können wir packen und wir bringen jetzt genug Energie auf, diese Aufgabe zu bewältigen.
00:18:02: Wenn das ein Riesenberg ist, dann schrecken wir wirklich davor zurück.
00:18:06: Und deshalb hilft es, unheimlich kleine Schritte zu machen.
00:18:10: Und dann übrigens auch diese kleinen Erfolge zu feiern und die selbst zu belohnen, wenn
00:18:14: du was erledigt hast.
00:18:15: Dann eine Methode, die ich auch im Coaching immer gerne empfehle, ist die Eat the Frog
00:18:22: Methode.
00:18:23: Also ist den Frosch, schluckt die Kröte.
00:18:26: Das heißt also, es kann sein, dass es dir hilft, wenn du mit der unangenehmsten Aufgabe
00:18:32: zuerst anfängst.
00:18:33: Was auch immer das ist.
00:18:35: Also sei es jetzt, dass du dich nochmal reinfuchst in das Zeugnisprogramm.
00:18:40: Oder sei es, dass du nochmal alle Listen durchgehst.
00:18:43: Irgendwas, wo du weißt, oh, das ist jetzt eigentlich so gar nicht das, was ich gerne
00:18:47: machen möchte, aber ich muss es ja machen.
00:18:49: Wenn du das als erstes erledigst, dann gib dir das so viel positive Energie, dass du
00:18:55: Schwung nehmen kannst für das, was dann noch kommt.
00:18:57: Und dass dir das dann leichter fällt, tatsächlich.
00:18:59: Also die Eat the Frog Methode.
00:19:01: Und zum Schluss ein ganz wichtiger Tipp, bleib freundlich mit dir.
00:19:06: Ich habe ja am Anfang erzählt, wie ich mich dann oft selbst niedergemacht habe wegen
00:19:11: meiner Aufschieberätis.
00:19:12: Und an dem Punkt wäre es für mich gut gewesen, mir selbst zu verzeihen und zu sagen, okay,
00:19:19: Martina, das ist jetzt wirklich doof, dass du das jetzt schon drei Wochen vor dir hergeschoben
00:19:22: hast.
00:19:23: Aber akzeptier das einfach.
00:19:26: Also akzeptier, dass es jetzt so ist, ohne schlechtes Gewissen.
00:19:29: Mach dir auch nochmal klar, das ist jetzt auch wirklich viel und anstrengend.
00:19:34: Aber ich schaffe das jetzt.
00:19:37: Ich mache kleine Schritte.
00:19:38: Ich gönne mir Belohnung, wenn ich was geschafft habe.
00:19:42: Das Feiern ist dabei ganz wichtig.
00:19:45: Ich habe es gerade schon gesagt.
00:19:46: Dabei wird nämlich der Neurotransmitter Dopamin ausgeschüttet.
00:19:50: Das schenkt dir Glücksgefühle.
00:19:52: Und das hilft dir beim dranbleiben.
00:19:54: Also dieses Freundlichsein mit dir, dieses Feiern der kleinen Schritte, das bringt dich
00:20:00: raus aus diesem Teufelskreis in eine Aufwärtsspirale hinein.
00:20:06: Und so kannst du das packen, ohne aufschieben.
00:20:08: Ja, das war meine Podcastfolge für dich zum Thema Aufschieberitis in der Zeugniszeit.
00:20:16: Wir haben geschaut Aufschieberitis.
00:20:19: Was ist das überhaupt?
00:20:20: Wie weit ist das eigentlich verbreitet?
00:20:23: Welche Ursachen können dahinter stecken?
00:20:25: Und mit welchen Schritten kannst du die Aufschieberitis in den Griff bekommen?
00:20:31: Wenn du jetzt noch einen Schritt weitergehen möchtest und sagst, okay, das war schon
00:20:35: ganz gut, diese Tipps in dieser Podcastfolge.
00:20:37: Ich möchte da wirklich noch genauer erfahren, wie ich entspannter durch die Zeugniszeit
00:20:43: kommen kann.
00:20:44: Ich werde im Mai einen Onlineworkshop dazu anbieten, genau mit diesem Titel "Entspannt
00:20:50: durch die Zeugniszeit".
00:20:52: Und im Rahmen dieses Workshops wirst du von mir einige Strategien lernen, mit denen du
00:20:59: deine Aufgaben strukturiert erledigen kannst, mit denen du den Überblick behältst, überall
00:21:04: die To-dos, die da so sind, und Strategien, um auch ausreichend Zeit zu finden für alles,
00:21:11: was dir sonst noch so am Herzen liegt, außer Zeugnis schreiben.
00:21:14: Ja, wenn das für dich interessant ist, dann kannst du dich in die Warteliste eintragen
00:21:19: für diesen Workshop.
00:21:20: In den Show Notes zu dieser Podcastfolge findest du einen Link zu der Seite, auf der
00:21:27: du dich in die Warteliste für den Workshop eintragen kannst.
00:21:30: Und dazu öffnest du einfach die Podcast App, mit der du das jetzt gerade hörst.
00:21:35: Da findest du dann den klickbaren Link zu der Warteliste und kannst dich registrieren.
00:21:41: Würde mich sehr freuen, wenn wir uns dann demnächst im Workshop sehen und was immer
00:21:47: du tust, ob du jetzt mit Zeugnisschreiben anfängst, ob du dir noch eine Pause gönnst
00:21:51: oder was auch immer grad bei dir dran ist.
00:21:54: Ich danke dir fürs Zuhören.
00:21:55: Ich freue mich wie immer, wenn du den Podcast weiter empfiehlst an Kolleginnen und Kollegen.
00:22:01: Und dann sag ich bis zum nächsten Mal und denk immer dran, Schultern runter, lächeln,
00:22:07: atmen, deine Martina.
00:22:08: [Musik]
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