00:00:00: Heute habe ich mal wieder einen Gast im Podcast und das ist Alexandra Warnin.
00:00:04: Hallo.
00:00:04: Hallo, ich freue mich da zu sein.
00:00:08: Ja, ich freue mich, dass du dir die Zeit nimmst.
00:00:11: Alexandra, wir haben uns kennengelernt, als ich in deiner Schule hospitieren durfte und das ist die Ottfried Preußler Schule in Hannover.
00:00:20: Eine inklusive und barrierefreie Grundschule, sehr, sehr spannend und sehr, sehr beeindruckend.
00:00:26: Und du bist da seit zwei Tausend vierzehn die Schulleiterin, richtig?
00:00:31: Genau.
00:00:32: Zwanzigzwanzig
00:00:33: habt ihr den deutschen Schulpreis gewonnen und vielleicht erzählst du einfach mal, ja, was eure Schule so besonders macht
00:00:43: und wie
00:00:43: du überhaupt dazu gekommen bist, da jetzt die Schulleitung innezuhaben.
00:00:48: Ja, also ich kann da vielleicht so sagen, dass das gar nicht immer so.
00:00:52: mein Hauptwunsch und Ziel war, in diese Verwaltungszeitigkeit zu gehen und Schulleiterin zu werden.
00:00:59: Also ich bin mit Herzblut und wirklich mit sehr viel Freude und Spaß in meiner Lehrerin gewesen.
00:01:07: und hatte auch nie vor, das aufzugeben.
00:01:10: Es war damals hat sich so ein bisschen gefunden.
00:01:12: Ich war in einem System ein bisschen gefangen und habe mich da pädagogisch nicht so richtig unterstützt gefühlt mit meinen Vorstellungen und Ideen.
00:01:20: Seitens der Schulleitung und habe dann irgendwann halt wild entschlossen zu sagen, ach, dann mache ich es halt selber.
00:01:26: Und dann kreieren wir uns die Schule so, wie wir denken, dass sie gut für die Kinder ist.
00:01:32: Ja, dann... Toll unterstützt.
00:01:35: Von meiner damaligen Konrektorin sind wir zusammen in diese Tätigkeit gegangen und haben uns da einfach kopfüber reingestürzt und hatten von nichts ne Ahnung.
00:01:43: Ich glaub, das war auch gut so.
00:01:44: Also in den Folgejahren kamen noch einige Kolleginnen und Kollegen hinterher, die sich zu uns haben versetzen lassen.
00:01:51: von der alten Schule und wir haben dann letztendlich mit einem bekannten und neuem Team durften wir dann mit diesem neuen Schulgebäude starten.
00:01:59: Ja, das, was uns so besonders oder anders sind, das ist immer ganz schwierig tatsächlich, wenn man drinsteckt zu sagen.
00:02:05: Also am besten kannst du da irgendwie deinen Eindruck vielleicht noch wiedergeben zu sagen, was fällt dir am besten auf, wenn du reinkommst.
00:02:15: Also für uns ist es tatsächlich so, also uns ist die Haltung unendlich wichtig und die Haltung letztendlich mit dem Blick aufs Kind.
00:02:25: Wir schauen jetzt endlich, dass wir die Diversität der Gesellschaft bei uns in Schule abbilden und die als Bereicherung und als Potenzial und als was Gutes ansehen und schauen, dass wir das weiterentwickeln dürfen.
00:02:40: Ja.
00:02:41: Ja, und all das, was du sagst, das könnten jetzt erstmal schöne Worte sein, wo jeder nickt und sagt, ja, genau, das wünschen wir uns.
00:02:51: Und wenn ich in eure Schule reinkomme, dann habe ich sofort das Gefühl, wow.
00:02:57: Also hier ist wirklich vieles anders.
00:03:00: Und du hast gerade gesagt, ja, ich von außen kann das vielleicht sogar noch besser beurteilen, was dann anders ist.
00:03:05: Du lebst jetzt mittendrin und das stimmt.
00:03:07: Also anders ist ja erstmal bei euch, dass ihr tatsächlich... Ich hoffe, die Zahl stimmt noch so ungefähr.
00:03:22: Genau.
00:03:22: Ja, inklusiv gesehen sind es vierhundert zweiundachtzig Schülerinnen und Schüler, die wir derzeit beschulen.
00:03:28: Wirkst du in vierzig Kinder mit unterschiedlichen Fördergutachten und ganz viele Kinder, aber auch die in genau diese Neurodiversitäten im weitesten hineinfallen und aber keine Begutachtung haben.
00:03:42: Also wir begutachten keine Kinder mit sozialemotionalen Besonderheiten und auch keine Kinder mit dem Förderschwerpunkt oder die aus dem Förderschwerpunkt lernen, sonst begutachtet würden, dass die Föhn wir den geeigneten Förderungsmaßnahmen zum nächsten Entwicklungsschritt, aber die begutachten wir nicht.
00:04:04: Also genau.
00:04:05: Von daher haben wir sehr viele Kinder mit unterschiedlichen Fähigkeiten bei uns.
00:04:10: Ja.
00:04:11: Und in dem, was du jetzt gerade so sagst, da scheint auch schon durch.
00:04:14: Also ihr habt wirklich so ein passgenaues Konzept entwickelt, wie der Unterricht abläuft.
00:04:22: Gleichzeitig, wie ihr die Kinder im Blick habt und fördert, da könnten wir uns lang und breit darüber unterhalten.
00:04:29: Ja, wir könnten also jetzt über ganz viel sprechen.
00:04:31: Wir könnten zum Beispiel darüber sprechen, dass bei euch alle die Gebärdensprache lernen.
00:04:37: Wir könnten auch darüber sprechen, dass die Kinder vier Tage pro Woche in der Lernzeit erstmal selbstständig arbeiten.
00:04:44: Aufgaben, die sich an euren Lernrädern orientieren.
00:04:50: Lernräder, das sind eure schulinterne Arbeitspläne.
00:04:54: Wir könnten über den Projekttag sprechen, der Jahrgangsübergreifend einmal pro Woche stattfindet.
00:05:01: Wäre sicher auch ein super spannendes Thema.
00:05:03: Wir könnten auch darüber sprechen, dass es für euch keine Noten gibt.
00:05:07: Hast du gerade auch schon mal angeschnitten.
00:05:10: Und natürlich hier im Podcast würde ich auch super gerne mit dir über die Wohlfühlzone für euer Team sprechen.
00:05:17: Ein Pausenraum.
00:05:18: Leute, ihr glaubt es kaum, da gibt es wirklich Massageräte.
00:05:22: Eine Luxus-Café-Maschine.
00:05:24: Ich durfte den Kaffee probieren.
00:05:26: Unten Ruheraum gibt es auch.
00:05:28: Den konnte ich mir gar nicht mehr anschauen, weil die Zeit gar nicht reichte.
00:05:32: Also über das könnten wir alles sprechen.
00:05:34: Total gerne.
00:05:35: Ja,
00:05:35: total gerne.
00:05:36: Und wir haben uns für heute oder ich habe uns für heute allerdings zwei andere Schwerpunkte ausgesucht, nämlich wir werden gleich mal über das Thema Hausaufgaben und über das Thema Klassenrat uns unterhalten.
00:05:48: Ich habe mir vorgestellt, wenn ich jetzt als Lehrerin nach den Sommerferien neu in deiner Schule anfange, Alexandra, welche Infos würdest du mir dann für den Start mit auf den Weg geben?
00:06:01: Wenn ich jetzt aus so einer ganz normalen Feldweitwiesenschule komme und für mich tut sich darauf einfach so eine komplett neue Welt auf, was soll dich am Anfang unbedingt wissen?
00:06:10: Also erstmal musst du wissen, dass du willkommen bist mit dem, was du mitbringst, mit dem, was du für uns in dieser Sprühgemeinschaft an Potenzialen bereithältst.
00:06:23: So das ist mir tatsächlich immer das Allerallerwichtigste, so dass alle Menschen mit ihren Bedürfnissen sich willkommen fühlen und dass sie sich einbringen dürfen in den Bereichen, in denen sie für sich besondere besondere Qualitäten letztendlich kreieren.
00:06:40: Und jetzt denkt man ja erst immer so, wenn man als Lehrkraft irgendwo hinkommt, dann muss das letztendlich mein studiertes Fach sein.
00:06:46: Das wird ja von mir vorausgesetzt und das sollte ich natürlich mitbringen, studiere ich Deutsch, dann muss ich die perfekte Deutsch-Lehrkraft sein.
00:06:55: Aber wie das bei uns allen ist, schlummern natürlich immer auch ganz viele Glaubenssätze und ganz viele biografische Dinge in uns und manchmal wissen wir auch, dass das vielleicht nicht ganz so ist und dann setzen wir ganz viel Mühe da rein.
00:07:09: etwas zu sein, was ich denke, was von mir erwartet wird, weil das Schulsystem schon immer so war.
00:07:15: Und das ist mir total wichtig, dass wir in die Beziehungsebene miteinander kommen, dass wir uns gegenseitig, ich sage immer so ein bisschen nackig machen auch und ehrlich machen und auch sagen, du, Deutsch, das habe ich studiert, irgendwie, das war damals irgendwie so, wo ich dachte, das wäre ganz toll, ist aber gar nicht so meine Leidenschaft.
00:07:36: So, ich bin eigentlich im Bereich, im Bereich Wald oder im Bereich der Forstwirtschaft unterwegs oder irgendwie mein größtes Hobby sind sind Tiere, Haustiere oder Wildtiere oder wie auch immer.
00:07:52: oder ich bin vielleicht auch bei uns im Ortys Eck total gut aufgehoben, weil Küche, Hauswirtschaft und all das irgendwie meine Leidenschaft sind.
00:08:00: und das ist eben
00:08:02: Und jetzt muss ich mal eben dazwischen sagen, ist so eine Art Kiosk bei euch.
00:08:06: Genau, genau.
00:08:08: Das ist unsere Schülerfirma.
00:08:10: Da bringen wir ganz, ganz viele Kinder auch mit ein, die es im Unterricht nicht ganz so komfortabel haben und die da aber riesige Qualitäten haben, weil sie dann einkaufen, weil sie Lebensmittel zubereiten, herstellen, weil sie die Kasse verweiten und Betriebsausflüge organisieren oder einfach mit dem Rewe um die Ecke eine Kooperation eingehen.
00:08:29: Also, all solche Dinge.
00:08:31: sind im Ortys Eck versteckt und da braucht es natürlich auch viel Wummen und Manpower, um das Ganze zu gestalten und um dem Ganzen auch einen haltvollen oder gehaltvollen Rahmen zu geben.
00:08:42: Und da sind auch einfach Lehrerinnen und Lehrer drin versteckt, die mit den Kindern zusammenarbeiten und mit der Sozialpädagogin und mit Schulassistenten zusammen das Ganze stemmen.
00:08:55: Und das ist wichtig tatsächlich, einfach, dass die Menschen, die zu uns kommen, die Bereitschaft haben, von sich selber zu geben und sich selber auch zu berichten und dann aber auch wissen, dass sie mit dem, was sie berichten, ernst und angenommen sind.
00:09:09: Das ist mir wirklich ganz wichtig so.
00:09:12: Das finde ich tatsächlich, also da würde mir dann... wirklich so ein dicker Stein vom Herzen fallen, wenn du mich mit so einer Haltung oder vielleicht auch noch mit den passenden Worten dazu begrüßt und ich wüsste gleich, okay, ich kann hier gleich auspacken, was so meine Stärken sind.
00:09:28: Das ist ja übrigens auch in der positiven Psychologie, ist das ja eine der Säulen für unser Wohlbefinden, dass wir unsere Stärken einbringen können.
00:09:37: Super.
00:09:37: Ich kann mich daran erinnern, dass an dem Tag, als wir bei euch zur Hospitation waren, dass da auch gerade Vorstellungsgespräche liefen und dass du dann gesagt hast, auch Mensch, das ist so schade, dass dann manchmal im Vorstellungsgespräch mein Gegenüber eher so steif ist und eher so ein bisschen eingeschüchtert.
00:09:56: Und noch gar nicht so richtig Zeit, wie er oder sie ist.
00:10:00: und erst hinterher merkt man dann, was da eigentlich für ein Mensch drin steckt.
00:10:04: Und wie du schon sagst, da sind mir immer ganz viele Glaubenssätze.
00:10:07: Wie muss ich denn jetzt sein, wenn ich an so einer Schule, an so einer besonderen Schule auch noch anfangen will?
00:10:13: Und dann auf einmal zeigt sich, ich kann ja einfach ich selbst sein.
00:10:17: Ja, wir haben das, weil du das gerade ansprichst, wir haben das dieses Mal, also diese Bewerbungsgespräche dauern, dreißig bis vierzig Minuten ungefähr.
00:10:26: Und in der Zeit versucht man sich irgendwie kennenzulernen und eine Einschätzung vornehmen zu müssen.
00:10:31: Und wir hatten in diesem Jahr haben wir uns eine Frage überlegt und die fand ich wirklich... Das war eigentlich, war das wirklich der Gamechanger der Fragen, denn sie war ganz einfach, wenn du eine super Kraft hättest.
00:10:45: Welche wäre das und wie würdest du sie einsetzen?
00:10:49: Und also eine Frage unabhängig von Studiengang, von Biografie, von wann hast du was gemacht und wie gut warst du irgendwie in der Grundschule auf dem Gymnasium in der Uni und dann im Referentariat, sondern einfach wirklich zu schauen, hey, was hast du da irgendwie zu bieten und was überlegst du dir?
00:11:06: und die frage die antworten darauf die waren wirklich teilweise so großartig dass wir darüber dann weiter ins gespräch kamen einfach also.
00:11:14: es gab antworten von ich möchte gerne illich wie spiderman Fedenspinnen, um Netzwerke und Menschen miteinander zu verbinden und einfach neue Gruppen und neue Konstellationen miteinander zu verkleben.
00:11:30: Oder es war eine Antwort, ich würde gerne von einem Ort zum nächsten mich teleportieren können, so ähnlich wie Harry Potter.
00:11:39: Und ich würde gerne dann einfach an verschiedenen Orten sein, um verschiedene Eindrücke von Leuten und von Gegebenheiten zu bekommen.
00:11:48: Oder ich würde gerne in die für der Kinder blicken können, damit ich ihnen eher und besser und zielgenau helfen kann und ihnen eine bessere Lernbegleitung sein kann.
00:11:58: Es waren ganz spannende Antworten, die wir darauf gehört haben, die viel aufschlussreicher waren als die klassischen Fragen, die man so schält.
00:12:06: Auf jeden Fall.
00:12:07: Ja, auf jeden Fall.
00:12:08: Und gerade so eine Frage zeigt mir ja auch, oh, wow, ich kann mich hier wirklich auch als die Martina zeigen, die ich bin.
00:12:13: Das finde ich total spannend.
00:12:15: Ja.
00:12:16: Und gibt es noch eine wichtige Info, die ich zum Start auf jeden Fall bräuchte?
00:12:21: Oder ist das generell bei euch irgendwie organisiert?
00:12:23: Ich kann es mir gut vorstellen, dass das organisiert ist bei euch, wenn da neue Menschen ins Team kommen, wie die da an die Hand genommen werden, wer das übernimmt.
00:12:31: Ja, also tatsächlich, wir sind ja ein großes System und es kommen viele Menschen zu uns.
00:12:35: Wir haben es so gesetzt, dass wir immer eine neue Kollegin oder einen neuen Kollegen mit einer Patenschaft versehen, also so wie wir das bei den Kindern auch machen, das immer groß klein pflegt.
00:12:49: Und so haben wir das auch gesetzt, dass über ein Jahr, im ersten Jahr eine ganz enge Bezugsperson, also ein alter Hase, eine neue Häsel oder einen neuen Hasen ins System bringt und so
00:12:59: ein bisschen... Ja, ganz gerade gesagt.
00:13:04: Ja, und wir haben auch tatsächlich ein Jahr lang, sind alle neuen Kolleginnen und Kollegen entbunden von zusätzlichen Aufgaben, also Fachkonferenzen, Schulentwicklungen und und und, sodass wir sagen, wir müssen hier erstmal ankommen und die müssen das erst mal so auch als ihren stabilen, guten Ort empfinden, bevor sie letztendlich dann an andere Anforderungen herankommen und sich da dann auch nochmal überlegen können, so, wo möchte ich mich denn einbringen, weil ich alles schon kennengelernt habe.
00:13:32: Das ist uns tatsächlich wichtig.
00:13:35: Wir haben auch ein System, wo wir ein Onboarding machen für alle neuen Mitarbeitenden, die zu uns kommen.
00:13:44: Das sind mal zwei Tage ganz zu Beginn des Schuljahres, wo wir einfach erzählen, da sind wir, was machen wir?
00:13:52: Und genau diese ganzen Punkte, die du gerade so genannt hast von der Lernzeit über die Pausen, über die Noten, über das Team und alles berichten letztendlich.
00:14:04: so wie wir uns Dinge erarbeitet haben und vor allem tatsächlich welche Haltung uns wichtig ist und welche Haltung wir möchten, dass an die Kinder weitergegeben wird und damit dann auch allen neuen Kolleginnen und Kollegen erstmal Entspannung.
00:14:22: bringen.
00:14:23: Also das ist ein ganz wichtiger Punkt.
00:14:26: Man kommt oft so hoch getaktet dann in so was neues rein und denkt man müsste jetzt richtig grandios performen und sondern erst mal sagen hey mach mal ruhig, guck dir das alles an.
00:14:37: Geh von einem zum nächsten.
00:14:39: Mach ganz in Ruhe.
00:14:40: Hospitiere im Unterricht.
00:14:42: Geh als mit deinem Patenduhr mit.
00:14:44: Schau dir das an, was bei uns Lernzeit bedeutet.
00:14:48: Und dann letztendlich kannst du in die Kraft kommen und dich einbringen und umsetzen.
00:14:53: Aber Ruhe.
00:14:55: Ganz viel Ruhe.
00:14:58: Da würde mir direkt der nächste Stein vom Herzen fallen, wenn ich das dann mitbekomme.
00:15:02: Ich habe ein ganzes Jahrzeiten mich einzufinden.
00:15:06: macht ja auch wirklich einfach nur Sinn, weil ich muss ja erst mal ganzes Jahr durchlaufen, um zu verstehen, was gibt es bei euch für feste Rituale, Routinen und so weiter im Schuljahresverlauf.
00:15:20: Auch diese Entpflichtung von allen möglichen Zusatzaufgaben auch total wichtig.
00:15:27: Also ganz ehrlich, ich habe an vielen unterschiedlichen Schulen gearbeitet und das Beste, was mir passiert ist, in der Zeit war, dass ich mal in einer Schule angefangen habe.
00:15:36: wo mir die Schulleiterin am Anfang ganz viele Sachen erklärt hat und mir auch so ein paar Seiten PDF noch in die Hand drückte, wo dann so die Basics drin standen, so wie die Schülerinnen und Schüler ja auch so ihr SchulabwC kriegt, bekam es bald auch und da hab ich gedacht, oh, toll.
00:15:51: Aber dann war eben auch ... Okay, und jetzt geht's los.
00:15:55: Und das ist ja in ganz vielen Schulen der Fall.
00:15:57: Meistens ist es ja so, dass da eine Stelle irgendwie vakant war, dass alle jetzt drauf gehofft haben, wann kommt denn endlich jemand, der diese Stelle wieder besetzt und dann heißt es gut, dass du da bist.
00:16:08: Herzlich willkommen jetzt aber auch mal los.
00:16:11: Ja, genau.
00:16:12: Das ist gleichzeitig so schade, weil ja ganz viele Schulen sich in Gedanken gemacht haben, wie möchten sie sein und was möchten sie leben und was möchten sie letztendlich auch für die Schülerinnen und Schüler sein und mit ihnen zusammengesteiten.
00:16:26: Und oft verwässert sich das dann ja auch mit jeder neu dazugekommenen, weil es unbekannt ist, weil man es nicht mehr weiß, weil es vielleicht irgendwie nicht ganz so wichtig ist oder irgendwer es anders deutet.
00:16:38: Und damit kommen ganz viele Irritationen auch ins System, die plötzlich auch... gestanden Lehrerinnen und Lehrern die Fragen aufwerfen von, war das denn eigentlich immer schon so?
00:16:50: Stimmt, wir haben das denn nochmal gemacht.
00:16:52: Und manche sind gute Fragen, manchmal ist es so, dass das total super wichtig ist, dass man das genau so handhabt und manchmal ist es aber auch so, dass es unnötig ist und man es tatsächlich vermeiden könnte.
00:17:07: Und dafür ist es ja auch gut, dass dann erfahrene Kolleginnen und Kollegen jemanden neuen an die Hand nehmen und vielleicht dann auch noch mal für sich so intern überprüfen.
00:17:16: Was machen wir da eigentlich immer?
00:17:17: Warum machen wir das?
00:17:19: Und ja, auch fürs ganze System ist das toll, wie du grad schon sagst.
00:17:23: Also, wenn da immer neue nachkommen, ist es natürlich auch jedes Mal wieder so ein Fresh Up.
00:17:27: Ja, genau.
00:17:29: Okay, noch irgendwas Wichtiges, was du dazu gern sagen möchtest, zu mir als neuer Kollegin an der Schule.
00:17:41: Also gesagt wird natürlich am Ende ganz viel, das ist ganz klar irgendwie, aber ich glaube tatsächlich so dieses Beruhigen und sich nicht zu stark treiben lassen von diesen Vorgaben, die erlasse, die Kerncurricula sind.
00:17:58: Also diese ganzen Rahmengebenden Dinge, die unendlich viel Druck auch auf die Lehrer-Inntätigkeit am Vormittag und am Nachmittag auswirken, so dass ich Da habe ich ein großes Bestreben, auch eine Pufferzone für alle Neuen immer einzubauen und zu sagen, ja, da sind Gegebenheiten, die müssen uns aber dienlich sein.
00:18:19: Die dürfen uns nicht den Druck machen, wir müssen Erfüllungsgehilfen sein von, sondern sie müssen uns dienlich sein in unserer Arbeit mit.
00:18:30: Und diese Änderung des Mindsets, das ist gar nicht so ganz einfach und verfällt auch leicht im Alltag immer wieder in alte Gedanken, alte Gegebenheiten, altes Bekanntes.
00:18:44: Aber das ist mir ganz wichtig da auch nochmal.
00:18:48: Natürlich ist korrektiv anzusetzen und zu sagen, eigentlich sind diese Dinge mal entwickelt worden, damit sie uns Lehrkräften eine Leitlinie, eine Leitspur bilden und aber nicht letztendlich um uns zu Erfüllungsgehilfen von diesen kernkurikularen Bedingungen zu machen.
00:19:06: Und auch da müssen wir als Profis im Alltag immer wieder auch eine Korrekturschnur ansetzen und zu sagen, ja, das ist machbar, das ist toll und das ist einfach überhaupt nicht mehr zeitgemäß oder das ist zu überfrachtet und zu viel, um nicht in dieses Bulimilernen hineinzufallen.
00:19:26: Ja, da würde mir direkt dann der dritte Stein vom Herzen fallen, wenn du mir sowas auch noch mit auf den Weg gibst.
00:19:32: Also generell merke ich, es kommt einfach ganz, ganz viel Anhaltung rüber und vor allem auch so eine Grundlegende Gelassenheit, also professionelle Gelassenheiten, nenne ich das immer gerne, zu wissen, ich bin hier Profi, ich bin Expertin in dem, was ich tue und da gibt es Sachen, wo ich mich entspannen kann.
00:19:51: und diese Entspannung und Gelassenheit, die gebe ich dann auch an mein Team weiter.