00:00:00: Hallo, hier ist die kleine Pause für dich, dein Podcast für Lehrergesundheit.
00:00:13: Ich bin Martina Schmidt und ich ebe dir in diesem Podcast regelmäßig Tipps, wie du im
00:00:20: Schulalltag gelassen und gesund bleibst.
00:00:23: Du bekommst jede Menge Anregungen, wie du Stress abbauen und neue Energietanken kannst.
00:00:29: Damit du dich so richtig wohl fühlst in deiner Haut und das nicht nur in den Ferien.
00:00:35: Also los geht's, lehnt dich zurück und genießt die kleine Pause.
00:00:39: Wow, wow, was war das für ein Jahr?
00:00:53: Wie gut, dass wir im Januar noch nicht wussten, was da auf uns zukommt.
00:00:58: Nämlich, wer hätte sich vorstellen können, dass wir mit Masken auf der Nase in eiskalten
00:01:04: Klassenräumen unterrichten.
00:01:05: Oder wer hätte sich vorstellen können, dass wir Listen darüber führen, wann welches
00:01:11: Kind zur Toilette gegangen ist.
00:01:12: Oder dass wir andauernd mit Desinfektionsmitteln rumhandieren und sogar ein Lüftungsdienst
00:01:19: in der Klasse einrichten.
00:01:20: Ja, wer hätte sich vorstellen können, dass wir tatsächlich eine konkrete Angst haben,
00:01:25: krank zu werden.
00:01:26: Und bei vielen, vielen Kontakten in der Schule mit diesem doven Virus zu infizieren oder
00:01:32: andere damit anzustecken, ohne es zu bemerken.
00:01:35: Wow, wer hätte sich das alles vorstellen können.
00:01:37: Was war das für ein Jahr?
00:01:39: Unser gewohnter Schulalltag und der Alltag drumherum natürlich auch, der ist wirklich
00:01:44: einmal komplett auf links gekrempelt worden.
00:01:47: Und wow, wer hätte gedacht, dass wir das so gut hinbekommen.
00:01:53: Wer hätte gedacht, dass wir es schaffen uns ziemlich schnell einzuarbeiten in alle möglichen
00:01:58: Tools und Apps und Plattformen.
00:02:01: Wer hätte gedacht, dass wir es normal finden, unsere Nase irgendwo in die Kamera zu halten,
00:02:07: bei stundenlang Videokonferenzen.
00:02:09: Ja, wer hätte gedacht, dass wir es uns trauen, uns auch mal über Vorschriften hinweg zu
00:02:15: setzen, um in Kontakt zu bleiben mit unseren Schülerinnen und Schülern.
00:02:19: Oder auch einfach um guten Unterricht zu machen.
00:02:22: Einfach mal Dinge auszuprobieren, die sich vielleicht so ein bisschen in der Grauzone
00:02:27: befinden dessen was erlaubt ist.
00:02:29: Einfach weil es uns wichtig ist.
00:02:32: Ja, wer hätte das gedacht, dass wir das so gut hinbekommen und dass wir bei all dem immer
00:02:37: noch versuchen für unsere Schülerinnen und Schüler irgendwie ein bisschen Normalität
00:02:43: aufrecht zu erhalten.
00:02:44: Weiterhin Gelassenheit und Zuversicht zu verbreiten.
00:02:48: Wow.
00:02:49: Ja, und obwohl uns das alles so gut gelungen ist, weiß ich, dass viele von uns im Rückblick
00:02:57: auf dieses Jahr vor allem eins vermissen, nämlich Anerkennung.
00:03:01: Und das ist wirklich immer wieder ein Thema im Lehrerzimmer mit Kolleginnen und Kollegen
00:03:08: und auch in meinen Coachings.
00:03:09: Wow, was war das für ein Jahr und wenn ich doch wenigstens mal ein bisschen Anerkennung
00:03:17: dafür bekäme.
00:03:18: Und Anerkennung meint dann nicht nur ein paar nette Zeilen aus dem Schulministerium oder
00:03:25: ein Dankschreiben vom Schulamt.
00:03:28: Anerkennung wird sich glaube ich für uns alle ausdrücken darin, dass unser Ministerium
00:03:34: und auch die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler erkennen und bemerken, wie schwer
00:03:40: es gerade für uns ist und wie hart es in den ganzen letzten Monaten war.
00:03:45: Wie hart wir jeden Tag daran arbeiten, Schule so zu gestalten, dass wir selbst zufrieden
00:03:51: sind mit dem Unterricht, mit den Beziehungen zu unseren Schülerinnen und Schülern, zu Eltern,
00:03:57: Kolleginnen und Kollegen, dass wir da wirklich hart daran arbeiten, auch und gerade unter
00:04:02: diesen Bedingungen.
00:04:03: Und ja, das andere, das erkennen und bemerken, das sollte sich zum Beispiel auch mal ausdrücken
00:04:10: darin, dass Änderungen nicht immer wieder Freitag, Mittags nach Schulschluss ins Haus
00:04:14: flattern, dass wir eine echte Anerkennung für uns.
00:04:18: Ja, was tun wir denn, wenn uns Anerkennung fehlt?
00:04:22: Wenn wir sogar das Gefühl haben, trotz all unserer Anstrengung und all der harten Arbeit
00:04:30: kritisiert zu werden.
00:04:31: Eine Kollegin erzählte zum Beispiel, dass sich eine Mutter aus ihrer Klasse ganz heftig
00:04:37: beschwert hat, weil in der Klasse zur Weihnachtszeit gebastelt wurde.
00:04:41: Die Kollegin hatte sich nämlich wirklich gedacht, Mensch, das ist mir wichtig, da noch
00:04:47: Normalität reinzubringen für die Kinder in meiner Klasse, das gewohnte Weihnachtsbasteln,
00:04:52: das soll doch auch in diesem Jahr nicht auf der Strecke bleiben, das war ihr einfach ein
00:04:55: Herzensanliegen.
00:04:56: Aber die Mutter beschwerte sich darüber und sagte also, statt Zeit dafür zu verschwenden
00:05:02: jetzt zu basteln, sollte die Klassenlehrerin doch bitte die Zeit in den Matheunterricht
00:05:06: stecken.
00:05:07: Und ja, also statt das anzuerkennen, dass der Klassenlehrerin das am Herzen lag, dieses
00:05:15: bisschen Normalität aufrecht zu erhalten und ein bisschen weihnachtliche Atmosphäre
00:05:19: zu schaffen, hagelt es also Kritik.
00:05:21: Und das ist ja nun ein kleines Beispiel für fehlende Anerkennung, die wir oft im Alltag
00:05:26: erleben.
00:05:27: Wir bekommen auch jede Menge Kritik dafür, dass wir nicht schnell genug sind bei der
00:05:31: Digitalisierung, dass wir den Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern nicht ausreichen,
00:05:36: nicht legen und so weiter und so fort.
00:05:39: Das hören wir, wenn wir die Nachrichten anschalten und das lesen wir, wenn die Zeitung aufgeschlagen
00:05:44: wird.
00:05:45: Von allen Seiten gibt es jede Menge Kritik an dem, was wir tun, auch wenn wir jeden
00:05:51: Tag unser aller aller Bestes geben, unter den Bedingungen, die wir nun mal haben.
00:05:55: Ja, was hilft denn, wenn wir uns Anerkennung so sehr wünschen und wenn die Anerkennung
00:06:02: von außen einfach nicht so ist, wie wir es tatsächlich verdient haben.
00:06:07: Wenn du den Podcast regelmäßig hörst, dann kannst du dir wahrscheinlich schon denken,
00:06:11: was ich darauf antworte.
00:06:13: Ich habe nämlich vor den Sommerferien schon mal eine Folge zum Thema Selbstwertschätzung
00:06:18: gemacht und die verlinke ich dir auch in den Shownotes.
00:06:20: Da solltest du unbedingt reinhören, wenn dich diese Frage gerade beschäftigt.
00:06:24: Büro her bekomme ich Anerkennung.
00:06:26: Und da war mein Tipp nämlich, klopf dir selbst auf die Schulter.
00:06:30: Und das möchte ich heute noch erweitern, schenk dir selbst ein "Wow".
00:06:35: Das bringt nämlich nichts, darauf zu schauen, wer dich alles nicht anerkennt.
00:06:41: Wer dich kritisiert oder meint, du könntest doch irgendetwas noch besser machen.
00:06:46: Wenn du darauf wartest, dass die Anerkennung von außen kommt, dann machst du dich total
00:06:51: abhängig von anderen.
00:06:52: Du ärgerst dich, grübelst, du jammerst, du beschwerst dich.
00:06:56: Und das ist alles andere als gesund und ändert.
00:07:01: überhaupt nichts. Du richtest vielmehr deinen Fokus auf das, was nicht da ist, auf den Mangel.
00:07:08: Und wenn du darauf nur lang genug schaust, dann werden die immer mehr Situationen auffallen,
00:07:13: in denen du keine Anerkennung bekommst. Gleichzeitig übersiehst du vielleicht die
00:07:19: Situation, wo die Anerkennung geschenkt wird. Also, ändere deinen Fokus, schenk dir erst mal
00:07:26: selbst ein "Wow", gib dir selbst die Anerkennung für all das, was du in den vergangenen Monaten
00:07:34: geleistet hast. Gib dir die selbst, denn nur du weißt, wie sehr du dich angestrengt hast.
00:07:39: Nur du weißt, wie viel Zeit du investiert hast, um was Neues zu lernen und auszuprobieren.
00:07:45: Nur du weißt, wie oft du geschaltet bist und trotzdem immer wieder von vorne angefangen
00:07:53: hast. Nur du weißt, wie oft du deinen Ärger beiseite geschoben hast und versucht hast,
00:08:00: aus der Situation das Beste zu machen, trotz allem. Keiner weiß das außer dir. Genau deshalb
00:08:07: solltest du auch nicht darauf warten, dass irgendjemand kommt und dir auf die Schulter klopft. Du
00:08:12: solltest dir wirklich mal die Zeit nehmen und voller Stolz zurückblicken auf dieses verrückte,
00:08:18: wahnsinnige, herausfordernde Jahr. Und dann solltest du dir ein dickes, fettes "Wow" schenken.
00:08:26: Ja, und wenn du deine ganz persönlichen "Wow"-Momente sammeln möchtest, dann kannst du dafür die
00:08:34: vier Fragen nutzen, die ich in der Podcastfolge zum Thema Selbstwertschätzung mit dir geteilt
00:08:40: habe. Ich wiederhole sie jetzt hier nochmal ganz kurz und knackig und gehe dann nicht mehr näher
00:08:46: drauf ein, weil was ich damit genau meine, das habe ich in der Podcastfolge schon ausführlich
00:08:54: erklärt. Also die vier Fragen, die du nutzen könntest, um einfach nochmal dein Jahr Revue
00:08:59: passieren zu lassen und deine persönlichen "Wow"-Momente zu sammeln, die sind 1. Was ist gut gelaufen?
00:09:09: 2. Wofür bin ich dankbar? 3. Was habe ich gelernt? 4. Was ist meine wichtigste Erkenntnis?
00:09:24: Ja, hör da gerne nochmal in die Folgereien in der ruhigen Stunde, nimm dir ein Zettel und
00:09:32: Stift dazu und sammel genüsslich alles ein, wofür du dich selbst anerkennen möchtest.
00:09:38: Wofür du ein echtes "Wow" verdient hast, mach dir bewusst, dass du jeden Tag großartiges leistest
00:09:46: und dass die Art und Weise wie du Schule und Unterricht gestaltet, ein Unterschied macht
00:09:53: im Leben deiner Schülerinnen und Schüler. Da läuft natürlich nicht immer alles rund und
00:09:59: Hinfallen gehört dazu und wieder aufstehen auch. Ganz wichtig, lass die Stimmen der Kritiker
00:10:06: in deinem Kopf nicht zu laut werden. Ich selber, ich schöpfe immer wieder Kraft und Zuversicht
00:10:13: aus einem Text, den ich dir jetzt zum Abschluss gerne vorlesen möchte. Entdeckt habe ich
00:10:19: Ihnen in einem großartigen Buch "Verletzlichkeit macht stark" von René Brown. Das verlinke
00:10:26: ich dir auch in den Show-Notes. Ja, und dieser Text ist eine Rede des US-Präsidenten Theodore
00:10:32: Roosevelt und diese Rede hat er 1910 gehalten und da geht es genau darum, um den Umgang mit
00:10:40: fehlender Anerkennung und mit Kritik, während du dabei bist, großartiges und wichtiges
00:10:46: zu leisten. Ja, und hier ist der Text für dich. Es ist nicht der Kritiker, der zählt,
00:10:55: nicht derjenige, der darauf aufmerksam macht, wie der starke gestolpert ist oder wo der
00:11:02: der anpackt ist, hätte besser machen können. Die Anerkennung gebührt dem, der tatsächlich
00:11:09: in der Arena steht, dessen Gesicht staubig und verschwitzt und voller Blut ist, der
00:11:16: sich wacker bemüht, der sich ird und wieder und wieder scheitert. Denn es gibt keine
00:11:23: Anstrengung ohne Irrtum und Fehler. Die Anerkennung gebührt dem, der wirklich danach strebt,
00:11:30: die Taten zu vollbringen, der großartige Begeisterung kennt, großartige Hingabe, der seine Kraft
00:11:38: auf eine Ehrenwerte Sache verwendet. Die Anerkennung gebührt dem, der im besten Fall am Ende
00:11:46: den Triumph einer großen Leistung erfährt und der im schlechtesten Fall, wenn er scheitert,
00:11:53: zumindest dabei scheitert, dass er etwas Großes gewagt hat. Ja, starke Worte, wow, ich
00:12:05: finde, der Text ist über dich und über mich und mir tut es immer wieder gut, diese starken
00:12:13: Worte zu lesen. Also schenkt dir ein wow, du hast großartiges geschafft in diesem Jahr
00:12:19: und das weißt du. Ja, und in diesem Sinne möchte ich mich für dieses Jahr von dir verabschieden.
00:12:24: Im neuen Jahr gibt es dann wieder frische Podcast-Folgen. Und wenn du Lust hast und Zeit hast, dann
00:12:31: nutzt doch einfach die Ferienzeit, um in ein paar alte Folgen reinzuhören, die du noch
00:12:37: nicht kennst. Und ich freue mich auch, wenn du die Ferienzeit nutzt, um eine Bewertung
00:12:43: bei Apple-Podcasts abzugeben. Am liebsten natürlich eine mit vielen Sternchen, da würde
00:12:48: ich mich sehr darüber freuen. Ja, ansonsten wünsche ich dir vor allem, dass du gesund
00:12:54: und zufrieden ins neue Jahr gehst. Denk immer dran, schultern runter, lächeln, atmen, deine
00:13:01: Martina.
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